Zur Vertreterversammlung am Dienstag, 20.06.2023 im Bürgerhaus Anröchte begrüßte die Aufsichtsratsvorsitzende Kira Schmidtmann 95 Vertreter und zahlreiche Ehrengäste.
Die Berichterstattung des Vorstandes zum Geschäftsjahr 2022 mit Ausblick auf das laufende Jahr übernahm Vorstandsmitglied Hans-Georg Funke.
Der Volksbank Anröchte ist es im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut gelungen, die Bilanzsumme sowie das betreute Kundenvolumen zu steigern. Dabei konnte auch wieder ein solides Zins- und Provisionsergebnis erzielt werden. Die Bilanzsumme wuchs um 1,4 Prozent auf 420 Millionen Euro, die bilanziellen Kreditbestände erhöhten sich um 7,6 Prozent auf 268 Millionen Euro, die Kundeneinlagen stiegen um 0,7 Prozent auf 302 Millionen Euro. Am Jahresende 2022 erreichte das betreute Kundenvolumen einen Stand von 870 Millionen Euro, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 1,9 Prozent.
Das Jahr 2022 war vom Krieg in Europa, den damit zusammenhängenden enormen Preissteigerungen und der Zinswende geprägt. Trotzdem haben wir es geschafft, ein zufriedenstellendes Ergebnis für die Mitglieder zu erzielen, so Funke.
Die mit den Zinssteigerungen verbundenen Verwerfungen in der Wertpapierbewertung konnte die Bank problemlos abfedern. Die Volksbank Anröchte verfügt durch eine seit Jahren hohe Ertragskraft und kontinuierlich gebildete Rücklagen über eine sehr gute Kapitalbasis.
Die Vertreterversammlung stimmte der Empfehlung des Vorstandes und Aufsichtsrates zu, eine mehr als angemessene Dividende an die Mitglieder auszuschütten. Aus dem Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 594 wird eine Dividende von 4,5 Prozent oder knapp TEUR 159 an die 8.640 Mitglieder ausgezahlt. Darüber hinaus werden dem Eigenkapital der Bank, neben TEUR 160 Vorwegzuweisungen, weitere Rücklagen in Höhe von TEUR 275 zugeführt. Das bilanzielle Eigenkapital erhöht sich damit auf 36,2 Millionen Euro.
Auch wenn die Rahmenbedingungen weiter herausfordernd bleiben, ist die Bank für die Zukunft gut aufgestellt. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht – und zwar nicht nur im Jahr 2022, sondern bereits kontinuierlich in den vergangenen Jahren. An diesem Kurs wollen festhalten – mit weiterem Wachstum im regionalen Kredit- und Einlagengeschäft und mit weiteren Investitionen in die Digitalisierung sowie in die Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen“, so Funke.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Heinrich Knoche und Markus Bürger einstimmig wiedergewählt. Zuvor war das Kontrollgremium von den Mitgliedervertretern einstimmig entlastet worden. Der Vorstand wurde mit einer Gegenstimme ebenfalls entlastet.
Im nächsten Jahr stehen turnusgemäß nach vier Jahren die Vertreterwahlen an. Die Vorbereitung und Durchführung der Wahl obliegt einem Wahlausschuss, der von der Vertreterversammlung zu wählen war. Der Vorschlag für den 20-köpfigen Wahlausschuss (2 Mitglieder des Vorstandes, 6 Mitglieder des Aufsichtsrates und 12 Mitgliedervertreter) fand einhellige Zustimmung.
Im Rahmen der Vertreterversammlung hat Bankvorstand Hans-Georg Funke angekündigt, seinen im Herbst 2024 auslaufenden Vertrag aus privaten Gründen nicht zu verlängern. Nach dann über 39 Jahren Betriebszugehörigkeit, davon 13 Jahre im Vorstand wird er Ende September nächsten Jahres den Ruhestand antreten.
Möglicherweise aufkommenden Fragen zu Fusionsabsichten schob Funke direkt einen Riegel vor: Die große Stärke der Volksbank Anröchte sei die Regionalität mit hoher Kundennähe; diese würde mit jedem Größerwerden und Rückzug aus der Fläche ein Stück verloren gehen, so Funke.
Aufgrund der nachhaltig gegebenen Zukunft- und Leistungsfähigkeit der Bank haben Vorstand und Aufsichtsrat entschieden, die Eigenständigkeit zu erhalten und die Vorstandsstelle neu zu besetzen. Der Bewerbungsprozess ist bereits weit fortgeschritten, die Entscheidung für die Nachfolge wird Mitte Juli getroffen. Bevor die Nachfolgeregelung bekannt gegeben werden kann, ist noch die formale Zustimmung der Bankenaufsicht einzuholen. Ein geregelter und reibungsloser Übergang ist aber gewährleistet.
Vorstand und Aufsichtsrat bedankten sich bei den Mitgliedern und Kunden für Ihre Treue und Ihr Vertrauen, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr herausragendes Engagement, sich immer wieder für die Kundinnen und Kunden der Bank einzusetzen.
Die Versammlung endete gegen 20 Uhr. Bei einem Imbiss mit kühlen Getränken klang der Abend mit guten Gesprächen aus.